Was schon bei Kenny im Babyalter auffiel war, das er ein sehr gutmütiger Trottel ist.

Trottel, im wahrsten Sinne des Wortes.

Die ersten 1,5 Jahre stolperte dieser Hund über alles, was es nur gab, es fing an, dass er sich ständig langlegte, wenn ihm nur eine Teppichkante in die Quere kam und sogar über ein Grasbüschel konnte er stolpern.

 

Es lag einfach daran, dass Kenny keinerlei Spannung in seinem Körper aufbaute und wie ein Gummibärchen, durch die Weltgeschichte spazierte.

Kenny ist ein absolut artiger Hund, der nichts kaputt macht, alleine bleibt, ein sehr freundliches und offenes Wesen hat, an allem interessiert ist und Spaß hat.

Er kennt es nicht und wird es nie kennenlernen, dass in einem Kennel eingesperrt wird; er soll und darf sich jederzeit frei bewegen!

Jetzt mit 3 Jahren ist Kenny ein sehr gehorsamer und gut erzogener Hund und das trotz seines enormen Temperaments. Denn eine Schlaftablette wollten wir nie haben.smiley

Er ist ein kerngesundes Energiebündel, der am liebsten den ganzen Tag nur auf Achse wäre. Es ist sehr schwer ihn K.O. zu bekommen.

 

Schon Morgens gleich nach dem Aufstehen, ist er ein Gute Laune Hund und freut sich auf jeden neuen Tag.

Das schlimmste für Kenny ist, wenn er mal richtig angemeckert wird, dann wird er zu einem Kein-Ohr-Boston. Er versteht die Welt dann einfach nicht und ist zu Tode betrübt.

Als Kenny dann rund 11 Monate alt war, wurde er immer dickköpfiger und sturer. Wir hatten ja schon den Eindruck, dass etwas mit seinem Gehör nicht stimmt obwohl er sehr gut hören konnte, wenn es Futter gab.

Es musste irgendwas getan werden, damit er hört, somit suchten wir uns eine Hundeschule und das Elend nahm seinen Lauf!!!

Ich suchte etwas, wo man ihm Gehorsam beibrachte aber so, dass er auch an etwas Freude hat. Denn Kenny ist ausgesprochen sportlich und da kann er zeigen, was er kann er kann und sich auch richtig auspowern. Ja, Rennen, Tanzen und Springen, das ist seine Welt!

 

                     

Nach langem Suchen, fand ich dann endlich den HSV Berlin-Nord und das war das Beste, was Kenny passieren konnte. Man nahm sich ihm Anfangs ganz individuell vor und seit Juli 2011 gehen wir dort zum THS und zur Unterordnung.

Beim THS dachte ich Anfangs, na Hilfe, das lernt doch mein Hund niemals - wie ich ihn doch unterschätzte. Nach rund 4-5 Wochen kannte er alle Hürden und ich kam dann schon gar nicht mehr nach. Aber das Schönste war, dass man wirklich sehen konnte, welche Freude mein Hund dabei hatte und gar nicht genug davon bekam. Hätte man ihm nicht gebremst, wäre er eher tot umgefallen als dass er freiwillig aufhörte.

So viel Spaß und Freude er beim THS hatte, soviel Sorgen hatte ich auch bei der Unterordnung mit ihm.

Wie ein kleines Kind, nach dem Motto, neeeee, das mag ich nicht und das mach ich nicht. Keiner ist so negativ aufgefallen, wie Kenny und ich, ha ha ha!

Nicht das er es nicht konnte, er wollte es einfach nicht und die Leckerlies, die hätte ich mir sonst wo hinschieben können!

Kenny hatte dann auch irgendwann einmal, das Wort Sitz begriffen und konnte sogar auch umsetzen-Wahnsinn!

Aber er stand mit dem Wort "PLATZ" absolut auf Kriegsfuß und das wurde so langsam zum Problem. Bis dahin war ich immer sehr nett im Umgang mit Kenny und habe auch bis dato immer das Wort "BITTE" benutzt aber er hat mich einfach nur ausgelacht.

Und irgendwann ist mir echt der Geduldsfaden gerissen; er machte dann Platz, nahm sein Leckerli und stand einfach wieder auf. Was soll ich nur tun Kenny, damit du es begreifst?? Ich bin dann so kurz auf seine Leine getreten, dass er nur noch Platz machen konnte UND das war unser Durchbruch - Mein Kenny kann jetzt auch Platz machen, juhuuuuu! Es lag wohl an mir und ich musste erst einmal lernen, mich gegen meinen Hund auch durchzusetzen.

Er wurde immer Besser und akzeptierte auch die Kommandos und das regelmäßige Üben hat sich auch ausgezahlt.

Ob Sitz, Platz, Steh, Bleib oder Stopp, er hat's begriffen und kann es. Jetzt kam wieder das Problem mit seinem Gehör dazu, er hört NIE richtig hin oder erst gar nicht zu!

Aber gut, wir übten weiter zuhause, fuhren in regelmäßig in den Wald und 1 x wöchentlich eben zum Hunde-Training. Es gab Tage, da lief alles gut und Tag, da kannte mich mein Hund nicht einmal, lach!

Es lag einfach an seiner Konzentration, er wollte den ganzen Tag einfach nur Halli-Galli machen uns sonst nichts.

Somit kam ich auf die Idee, dass Kenny zum Trickdogging geht. Ganz ehrlich, es ist mir so ziemlich egal ob er irgendwelche Tricks kann oder nicht, mir ging es nur darum, dass er lernt, sich zu konzentrieren und auch hinhört, wenn ich etwas sage.

Kenny hat mich mal wieder ganz doll überrascht und ich ihm mal wieder ganz doll unterschätzt!

In wenigen Minuten konnte Kenny ganz einfache Basics umsetzen und auch folgen und im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass er wesentlich besser hört und sich auch länger auf etwas konzentrieren kann.

Durch diese reine Kopfarbeit war Kenny dann auch nach 1,5 Stunden sichtlich fertig und wollte nur noch pennen.

Das Gute aber daran ist, dass er davon auch bei seinem Hundesport jetzt profitiert und alle ganz erstaunt sind, wie toll mein Kenny-Bär alles mitmacht und sich auch entwickelt hat. Klar sieht man ihm noch immer an, dass Unterordnung nicht der Hit ist aber er macht, was von ihm verlangt wird. Denn alles was er hier lernt, kann ihm im Leben schützen.

Ich kann Kenny jetzt problemlos überall ablegen und mich von ihm distanzieren; ich kann ihn jederzeit abrufen, wenn Gefahr droht auch aus einer Meute heraus und wenn er richtig gut drauf ist, dann geht er auch bei Fuß, grins!

 

Boston Terrier Dog

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